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Thomas Rupprath erreicht zwei Monate nach Olympia seine Bestform und gewinnt fünf Titel

Der verzögerte Effekt

FREIBURG (gg). Wenn das mit der Trainingslehre so einfach wäre, dann hätte Thomas Rupprath bei den Olympischen Spielen seine Bestform erreicht. Da aber der lebende Organismus auf Belastung nicht immer gleich reagiert, hat er das Hoch seiner Schaffenskraft erst zwei Monate nach Olympia erreicht. Immerhin. Das Ergebnis ist beachtlich. Fünf Titel gewann der 23-Jährige bei der deutschen Kurzbahn-Meisterschaft der Schwimmer in Freiburg und erzielte binnen drei Tagen vier deutsche Rekorde.

Durch seine Erfolgsserie hat sich der angehende Versicherungskaufmann nun selbst in die Bredouille gebracht. "Ob ich in zwei Wochen bei der EM in Valencia über 50 Meter Rücken starte oder über 100 Meter Schmetterling, das muss ich mir nun noch genau durch den Kopf gehen lassen", sagte der Fünffach-Meister gestern unmittelbar nach dem Ren- nen. Seine nationale Bestleistung, die er schon im Vorlauf egalisiert hatte (52,05 Sekunden), pulverisierte er im Finale auf 51,30 Sekunden. "Auf jeden Fall will ich für beide Strecken melden. Dann kannich bei der EM immer noch schauen, in welcher Disziplin die Konkurrenz schwächer ist", so Rupprath.

Wenn sich der Athlet, der in Zukunft für Wuppertal/Uerdingen startet, nach diesem Kriterium entscheidet, ist eine Teilnahme am EM-Rennen über 100 Meter Schmetterling eher unwahrscheinlich. Denn in dieser Disziplin ist der Schwede Lars Frölander Weltrekordhalter (50,44 Sekunden). Rupprath, der sich zudem die Titel über 50 und 200 Meter Schmetterling sowie 100 Meter Freistil sicherte, ist hingegen über 50 Meter Rücken seit zwei Wochen der Schnellste in Europa (24,03 Sekunden).

"Die harte Olympia-Vorbereitung zahlt sich erst verspätet aus. In Sydney hatte Thomas das Training noch nicht verkraftet", bewertete Ruppraths Trainer Henning Lambertz die Leistungen seines Athleten. Es sollte eine Erklärung sein, doch es war lediglich ein Erklärungsversuch. Auch ein Heimtrainer kann nicht schlüssig begründen, wenn die Form mit zwei Monaten Verspätung kommt.

Die Entdeckung der Kurzbahn-Meis- terschaft war der 18-jährige Michael Fischer. Der Junioren-Europameister aus Tübingen entthronte den wegen seines Medizinstudiums zurzeit kaum trainierenden Mark Wamecke über die Brust-Distanzen. "Einfach göttlich", sagte Fischer, nachdem er in Weltjahresbestzeit von 59,56 Sekunden über 100 Meter den deutschen Rekord von Warnecke nur um sieben Hundertstelsekunden verpasst hatte. Über 50 Meter ließ der Newcomer den Kurzbahn-Weltmeister In 27,70 Sekunden abblitzen. Immerhin unterbot Wamecke als knapp geschlagener Zweiter In 27,79 Sekunden die EM-Richtzeit. Am Sonntag ließ Fischer über 200 Meter Brust in 2:11,27 Minuten Titel Nummer drei folgen. Fischer wird vom Deutschen Schwimmverband (DSV) ebenso für die EM nominiert wie der 19-jährige Thomas Winkler aus Singen, der Meister über 50 Meter Freistil in 22,22 Sekunden wurde und einen Jahrgangsrekord aufstellte.

Bei den Frauen avancierte in Abwesenheit der (vermeintlichen) Stars Franziska van Almsick, Sandra Völker und Antje Buschschulte Annika Mehlhorn zur erfolgreichsten Titelsammlerin (siehe unten stehenden Artikel).

aus der Badischen-Zeiutung vom 4. Dezember 2000

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