Badische Sommermeisterschaften im Schwimmen im Westbad

18 Stunden Schwimmsport und Schwitzen an zwei Tagen, das war eine Veranstaltung von besonderem Ausmaß, was sich kurz vor den Ferien im Westbad abspielte. Mit insgesamt 2413 Starts bei 580 teilnehmenden Schwimmern musste ein Riesenprogramm absolviert werden. Dies war eine Steigerung gegenüber den Zahlen in Heidelberg im vergangenen Jahr um 400 Meldungen und bedeutete Rekordergebnis. Und dies nach relativ kaltem Sommerbeginn und erstmals Höchsttemperaturen von täglich über 35 °C. Nach dem Marathonprogramm, das am späten Sonntagabend erst nach 19.00 Uhr (Einlass war morgens um 08.30 Uhr) beendet war, konnten wir zwar erschöpft, aber dennoch hochzufrieden das Bad verlassen, bevor es für acht Wochen wegen Renovierung geschlossen wurde. Um 21.00 Uhr war die Halle wieder aufgeräumt. Die langen Veranstaltungszeiten waren zumindest für Betreuer und Kampfrichter eine große Belastung. Die Sportler ließen sich nicht beeindrucken und zeigten bis zum letzten Start hervorragende Leistungen.

Eine besondere Herausforderung stellte die Organisation und Koordination der logistischen Versorgung im Foyer des Bades dar. Da uns die Erfahrungswerte hierfür gänzlich fehlten, musste während des Wettkampfes laufend nachgebessert werden, um die ausreichenden Mengen anbieten zu können. Hier war auch die Improvisationsgabe von Martin Fitterer mit Mannschaft gefragt. Ein ganz herzliches Dankeschön an das Bistroteam, die uns Kühlschränke und Thekenbereich zur Verfügung stellten. Durch die vielen Helfer und Spender von Kuchen und Salate konnte diese besondere Herausforderung dennoch gemeistert werden.

Die technischen Voraussetzungen in der Halle waren für alle Anwesenden wieder ein großes Plus. Es gibt kein Bad in Baden-Württemberg, in dem bei Veranstaltungen die Namen, Platzierungen und Zeiten so angezeigt werden, wie im Westbad. Hier hatte Dieter Schächtele in gewohnter Manier wieder alles im Griff. Bei der elektronischen Auswertung war Kai Lehmann ebenfalls gut ausgelastet. Eine neue Softwareversion sorgte für manche unangenehme Überraschung im Programm, so dass ihm zu keiner Zeit langweilig wurde und immer hohe Konzentration erforderlich war. Es stand ihm Andreas Wabnitz fachlich zur Seite. Bernd Rolker und Vicky Smith kümmerten sich um den Ausdruck der über 1300 Urkunden. Wegen der hohen Meldezahl arbeiteten wir mit zwei Sprechern. Es galt dabei nicht nur die Bewältigung der Aufrufe zum Start und sonstigen organisatorischen Angelegenheiten, sondern auch die Bekanntgabe und Durchführung der Siegerehrungen. Damit sich die Sprecher den Mund nicht fusslig redeten, zogen in gegenseitiger Abstimmung Martin Sarau, Jochen Gulde und später auch Günther Hahlbeck ihre Aufgaben souverän durch.

Neben dem organisatorischen Gelingen standen natürlich die sportlichen Leistungen im Vordergrund. Und da tat sich einer der Schwimmer der SG Regio Freiburg ganz besonders hervor. Der 20jährige Max Fahr konnte in insgesamt sechs Disziplinen der offenen Klasse (50m Rücken, 100m Rücken, 200m Rücken, 50m Schmetterling, 100m Schmetterling, 200m Lagen) den Titel des Badischen Meisters erringen. Der angehende Jurist konnte lediglich über 100m Freistil bezwungen werden, wo er mit dem zweiten Platz Vorlieb nehmen musste. Neben ihm wussten in den Jahrgangswertungen auch andere zu glänzen. Im Jahrgang 1990 konnte der Allroundschwimmer Toni Pinkes fünf Meistertitel für sich verbuchen (100m Freistil, 200m Brust, 100m, 200m Schmetterling, 200m Lagen). Max jüngerer Bruder Jascha Fahr krönte seine guten Leistungen mit drei Siegen (200m Freistil, 400m Freistil, 200m Rücken). Mit jeweils zwei Titeln von Tony Fitterer (94, 50m Rücken, 200m Rücken) und Erik Hasler (92, 100m Brust, 200m Brust), bzw. einem Sieg von Leon von Zepelin (94, 200m Freistil) und Nii Nue Bergmann (95, 50m Brust) wurde das hervorragende Abschneiden des Freiburger Männerteams abgerundet.

In der offenen Klasse kamen Annika Schuster (50m Schmetterling) und Saskia Haller (50m Rücken) zu badischen Meisterehren. Im Jahrgang 1991/92 sicherte sich Marleen Fitterer (50m Brust) ebenso den Sieg wie Elena Bauer (50m Schmetterling) im Jahrgang 1995.

Viele Schwimmer konnten am Ende der Saison sogar noch einmal Bestzeiten erzielen und haben bereits die Qualifikation zur nächsten Deutschen Meisterschaft 2008 erreicht.

Schwimmprominenz war ebenfalls anwesend. Olympiaschwimmerin Petra Dallmann, die für den SV Nikar Heidelberg startet, trat nach einem Höhentrainingslager in Flagstaff über 50m und 200m Freistil an und konnte diese Wettbewerbe auch für sich entscheiden. Auch während der Wettkampfpause war sympathische Studentin als Autogrammgeberin ein willkommener Gast bei den Jugendlichen.

Ein großes Kompliment und ein herzliches Dankeschön an alle ehrenamtlichen Helfer, egal in welchem Bereich sie eingesetzt waren. Ihr habt dazu beigetragen, dass der SSVF äußerst professionell auftrat und sich alle Gäste wohl fühlten. Es hat riesig Spaß gemacht mit Euch zu arbeiten. Außerdem kommen die erzielten Einnahmen den Aktiven bei den Wettkämpfen über den Förderverein wieder zu Gute.

Marco Troll


Aus dem Platschheft, Ausgabe: 2/2007

© SSV Freiburg