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Er war nicht zu halten


Diese Landesmeisterschaften waren ausgesprochen lustig für uns. So groß war unsere Mannschaft lange nicht mehr: 9 Herren (Josef Enderle, Horst Schweitzer, Kurt Körber, Mike Bauer, Jochen Gulde, Manfred Zehr, Michael Raum, Markus Vonderstraß und Bastian Grande) und fünf Damen (Karina Kulbach-Fricke, Kati Gulde, Margrit Holzkamm, Carola Schlüter und Vicki Smith) hatten sich auf den Weg nach Schwäb. Gmünd gemacht. Wie immer hatte unser Trainer Kurt alles perfekt organisiert, sogar Fahrpläne und Stadtpläne hatte er für alle bereit. Wir fuhren in Kolonne los, verloren aber ein Fahrzeug in Göppingen, nachdem der vorausfahrende Jochen einen Kreisel so oft umrundet hatte, dass es Horst schwindlig wurde und er die Orientierung verlor.

Im Hotel angekommen, mussten wir uns zunächst sehr wundern. Neben dem Eingang stand ein Stuhl, und darüber war ein Schild: Bitte nicht streicheln, wir beißen. Wir rätselten, was das wohl zu bedeuten hatte. Ob der Hotelbesitzer beißt? Oder der Koch? Aber wer würde die wohl streicheln wollen?

Am nächsten Morgen war alles klar, da saßen zwei kleine Pudel auf just diesem Stuhl und sahen die Gäste missgünstig an.

Zum Glück gab es im Schwimmbad eine Empore, sodass man nicht zwei Tage lang stehen oder auf dem Boden sitzen musste, wie vor zwei Jahren in Cannstatt. Die Damen belegten eine kleine Loge ganz oben, die Herren die Etage darunter. So hatten wir einen exzellenten Überblick und konnten die Männer wunderbar anfeuern. Wenn vier bis fünf Damen gemeinsam schreien, ist das kaum zu überhören.

Wer es nicht hörte, war unser Josef. Was soll man machen, wenn die Ohren nicht mehr so recht wollen? Schließlich kann man das Hörgerät wohl kaum mit ins Wasser nehmen. Das hatte Folgen. Als Josef sich auf die 100m Lagen vorbereitete, war er von drei besorgten Mannschaftskameraden und -kameradinnen umgeben, die ihm auf den Startblock halfen und ihn auf das Startzeichen aufmerksam machen wollten. Aber was brachte es, dass genau vereinbart wurde, wann er ins Wasser springen sollte? Der Starter hatte sein erstes Kommando: "Auf die Plätze" noch nicht zu Ende gesprochen - wupp, war Josef im Wasser. Der Schiedsrichter eilte missbilligend herbei, aber wir bedeuteten ihm, Josef höre nicht so gut, man solle das nicht so eng sehen. Obwohl eigentlich die Einstartregel galt, durfte Josef sich abermals auf den Block begeben. Dieses Mal hielten wir ihn zu viert fest, an Armen, Beinen und Badehose. Aber es half nichts. Josef stand auf dem Block wie ein Marathonläufer vor dem Start, sein sonst so freundliches Gesicht zeigte einen grimmigen Ausdruck, die rechte Faust war geballt. Und kaum hatte der Starter begonnen: "auf die .." - schwupp! war Josef schon wieder im Wasser, fest entschlossen, nötigenfalls lieber die Badehose zurückzulassen als auf einen Frühstart zu verzichten. Erbost eilte der Schiedsrichter ein zweites Mal herbei und rief ungnädig: "Jetzt reicht es aber!" Er versuchte, unseren Josef vom Start zu entfernen, hatte aber insofern Pech, als Karina in Verteidigung unseres geschätzten Seniors die Schleusen ihrer Beredsamkeit öffnete. "Das können Sie wirklich nicht machen, dieser Schwimmer hört fast gar nichts, und seine Hüfte ist auch kaputt, er kann ja kaum auf den Startblock steigen, und gerade für diesen Wettkampf hat er so hart trainiert, es wäre ganz schlimm für ihn, wenn er jetzt ausgeschlossen würde ..." Der Schiedsrichter sah ein, dass er keine Chance hatte. "Na gut, aber nur außer Konkurrenz," maulte er und zog sich eilig zurück. So kam es, dass Josef als einziger des gesamten Schwimmwettkampfes ein und dasselbe Rennen dreimal begann. Beim letzten Mal schaute kein Mensch mehr darauf, ob er noch immer zu früh sprang.

Auch Michael Raum, der eine tolle Leistung bot und den Titel über 50m Rücken holte, suchte im Lagenschwimmen vor dem Startpfiff den Weg ins Wasser. Sonst gab es zum Glück keine Fehlstarts, auch nicht in der Rückenstaffel der Damen, obwohl noch keine der Teilnehmerinnen jemals diesen Wettkampf bestritten hatte.

Insgesamt darf man feststellen, dass unsere Mannschaft mit sechs gewonnenen Titeln als recht erfolgreich gelten darf. Besonderes Lob verdient hierbei Bastian Grande, der als Triathleth an lange Strecken ohne Start und Wende gewöhnt ist, hier aber mutig sechsmal gegen die Kurzstreckenspezialisten antrat und sogar über 50m Freistil aufs Treppchen klettern durfte.

Es nahmen 56 Vereine mit 328 Schwimmern teil mit insgesamt 1017 Einzelstarts und 132 Staffeln. Die Freiburger Mannschaft zählte 14 Teilnehmer, 9 Herren und 5 Damen. Sie bestritten 50 Einzelstarts und 8 Staffeln. Sieben Titel gingen nach Freiburg: 200m Freistil Männer AK 65: Josef Enderle, 50m Brust Männer AK 50: Manfred Zehr, 50m Rücken Frauen AK 55: Karina Kulbach-Fricke, 50m Rücken AK 30: Michael Raum, 50m Schmetterling Frauen AK 25: Vicki Smith, 50m Schmetterling Männer AK 55: Kurt Körber, 100m Rücken Frauen AK 55: Karina Kulbach-Fricke

Hier sind die Ergebnisse der Freiburger Schwimmer im Einzelnen:

100m Freistil Frauen, AK 30: 5. Margrit Holzkamm, 1:07,94; AK 25: 5. Vicki Smith, 1:10,55; 6. Carola Schlüter, 1:10,69; Männer AK 65: 6. Josef Enderle, 1:28,45; AK 55: 3. Kurt Körber, 1:10,82; AK 25: 4. Bastian Grande, 1:03,61; 50m Brust Frauen, AK 55: 3. Karina Kulbach-Fricke, 0:52,39; AK 45: 2. Kati Gulde, 0:47,13; Männer AK 55: 3. Michael Bauer, 0:39,21; AK 55: 1. Manfred Zehr, 0:35,76; AK 30: 3.Michael Raum, 0:34,88; 100m Schmetterling Frauen, AK 25: 2. Vicki Smith,1:21,49; Männer AK 30: 2. Markus Vonderstraß, 1:07,28; 100m Lagen Frauen, AK 30: 3. Margrit Holzkamm, 1:19,49; AK 25: 6. Carola Schlüter, 1:23,20; Männer AK 25: 8. Bastian Grande, 1:18,14; 4 x 50m Brust Frauen, AK 160-199: 3. Regio Freiburg 3:06,60; (Vicki Smith, 0:43,57; Carola Schlüter, 0:42,52; Kati Gulde, 0:48,34; Karina Kulbach-Fricke, 0:52,17); Männer AK 200-239: 3. Regio Freiburg 2:45,69; (Manfred Zehr, 0:36,80; Michael Bauer, 0:39,02; Jochen Gulde, 0:39,64; Josef Enderle, 0:50,23); 4 x 50m Lagen Frauen, AK 160-199: 5. Regio Freiburg 2:45,33; (Karina Kulbach-Fricke, 0:48,04; Kati Gulde, 0:50,64; Margrit Holzkamm, 0:34,02; Vicki Smith, 0:32,63); Männer AK 200-239: 2. Regio Freiburg 2:25,30 (Horst Schweitzer, 0:43,20; Michael Bauer, 0:39,60; Kurt Körber, 0:34,59; Bastian Grande, 0:27,91); AK 160-199: 2. Regio Freiburg 2:07,89 (Michael Raum, 0:31,74; Manfred Zehr, 0:35,50; Markus Vonderstraß 0:30,58; Jochen Gulde, 0:30,07); 200m Freistil Frauen, AK 25: 4. Vicki Smith, 2:33,54; Männer AK 65: 1. Josef Enderle, 3:02,65; AK 30: 2. Markus Vonderstraß 2:13,05; AK 25: 4. Bastian Grande, 2:23,77; 50 m Rücken Frauen, AK 55: 1. Karina Kulbach-Fricke, 0:46,84; AK 30: 2. Margrit Holzkamm, 0:35,60; Männer AK 60: 3. Horst Schweitzer, 0:43,15; AK 55: 2. Kurt Körber, 0:35,74; AK 50: 4. Jochen Gulde, 0:37,12; AK 30: 1. Michael Raum, 0:32,58; 100m Brust Frauen, AK 45: 2. Kati Gulde, 1:47,81; Männer AK 55: 3. Michael Bauer, 1:29,11; AK 50: 2. Manfred Zehr, 1:19,35; 4 x 50m Rücken Frauen, AK 160-199: 3. Regio Freiburg 2:49,65 (Margrit Holzkamm, 036,03; Kasrina Kulbach-Fricke, 0:46,69; Vicki Smith, 0:39,35; Kati Gulde, 0:47,58); Männer, AK 200-239: 2. Regio Freiburg 2:30,73 (Michael Raum, 0:32,37; Kurt Körber, 0:36,03; Jochen Gulde, 0:37,48; Horst Schweitzer, 0:44,85); 4 x 50m Freistil Männer, AK 160-199: 3. Regio Freiburg 2:01,64 (Michael Raum; Markus Vonderstraß (Zeit für beide :56,95); Jochen Gulde, 0:30,75; Michael Bauer, 0:33,94); 50m Schmetterling Frauen, AK 30: 2. Margrit Holzkamm, 0:34,03; AK 25: 1. Vicki Smith, 0:36,03; Münner, AK 55: 1. Kurt Körber, 0:33,83; AK 30: 6. Michael Raum, 0:32,34: 7. Markus Vonderstraß, 0:32,13; AK 25: 9. Bastian Grande, 0:33,73; 100m Rücken Frauen, AK 55: 1. Karina Kulbach-Fricke, 1:47,96; AK 30: 6. Margrit Holzkamm, 1:20,33; Männer, AK 50: 2. Manfred Zehr, 1:21,68; 50m Freistil Frauen, AK 30: 3. Margrit Holzkamm, 0:30,83; AK 25: 4. Vicki Smith, 0:32,49; Männer, AK 65: 2. Josef Enderle, 0:39,06; AK 60: 7.Horst Schweitzer, 0:37,46; AK 55: 4. Kurt Körber, 0:30,41; AK 50: 7. Jochen Gulde, 0:30,78; AK 25: 3. Bastian Grande, 0:27,59

Karina Kulbach-Fricke




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