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Deutsche Kurzbahnmeisterschaften 2000


Nach langer Zeit fanden vom 01. - 03.12.2000 wieder einmal Deutsche Meisterschaften im Schwimmen im Freiburger Westbad unter der Verantwortung des SSVF statt. Nach 1979 mit den Deutschen Meisterschaften und 1992 mit den Jahrgangsmeisterschaften hatte der Deutsche Schwimmverband mit der Ausrichtung der Kurzbahnmeisterschaften uns den Zuschlag zur Durchführung eines hochkarätigen Ereignisses erteilt. Über 1 Jahr vor dem eigentlichen Termin traf sich das 9-köpfige Organisationsteam zum ersten Mal um die Planungen zu starten. Die Einrichtung dieser Gruppe erwies sich im Laufe der Zeit als goldrichtig, denn es galt einige Aufgaben abzuarbeiten und somit waren wir immer im Zeitplan und unbedachte Überraschungen blieben aus.

Rechtzeitig wurde die neue Anzeigetafel im Bad installiert, so dass über mehrere Wettkämpfe die Anlage mehrfach getestet und auftretende Probleme gelöst werden konnten.

Eine Enttäuschung trat nach Anschreiben von eventuellen Sponsoren auf. Dabei waren über 130 Briefe noch rechtzeitig vor möglichen Etatplanungen verschickt worden, mit dem Ergebnis, dass Anfang des Jahres gerade einmal 5 Rückantworten mit negativem Bescheid bei mir eintrafen. Erst durch direktes Ansprechen, persönliche Kontakte und Beziehungen gelang es zumindest ein Paar wenige Sponsoren zu finden, mit denen die sehr hohen Kosten, welche bei einer Deutschen Meisterschaft anfallen, aufgefangen werden konnten. Hierbei ist der persönliche Einsatz von Willi Troll besonders zu erwähnen, der die angeschriebenen Firmen und Institutionen abklapperte und mit einem sehenswerten Ergebnis zurückkehrte.

Die Zusammenarbeit mit unserem Veranstaltungsbetreuer Helmuth Kempf vom Deutschen Schwimmverband und der Stadt Freiburg mit Robert Grammelspacher klappte hervorragend. Aufgrund der guten Planungen im Organisationsteam und der entsprechenden Aufgabenteilung verlief die Vorbereitungsphase reibungslos. So richtig spannend wurde es, als die ersten Meldungen per Post und Fax eintrafen. Die ursprüngliche Planung mit vier Meisterschaftstagen war durch den DSV auf drei Tage verändert worden, da keine Zwischenläufe zu schwimmen waren.

Es schnitten die deutschen Aktiven bei den Olympischen Spielen sehr schlecht ab, so dass eine Prognose über Teilnehmerzahlen schwer möglich war. Die Meldungen zeigten jedoch, dass von 35 Olympiastartern aber 17 in Freiburg an den Start gingen. Zum Teil fehlten einige klangvolle Namen, welche motivationsbedingt eine Trainingspause einlegten, oder zum gleichen Zeitpunkt im Weltcup starteten, wo es eine Menge Geld zu verdienen gibt. Aber gerade dadurch konnte sich der Nachwuchs besser in Szene setzen.

Die zwei Wochen vor dem Wettkampf waren gekennzeichnet durch Erstellung des Meldeergebnisses und der Präsenz im Westbad mit Aufbau der Wettkampfstätte. Immerhin hatten 137 Vereine mit 1154 Einzelstarts gemeldet, eine Zahl, die uns zufrieden stimmte.

Die Veranstaltung lief dann auch störungsfrei ab, wobei an den drei Wettkampftagen insgesamt 75 SSVF-Helfer dafür sorgten, dass die Aktiven, Betreuer und Gäste sich im Westbad wohlfühlen konnten. Dass dies so war, zeigten die positiven Reaktionen von Teilnehmern, welche sich lobend über den Ablauf äußerten. Auch der BSV und DSV bedankten sich nach der Veranstaltung schriftlich bei uns und bestätigten die professionelle Planung und Durchführung.

Erfreulicherweise hatten sich auch 5 SSVF-Aktive für die Deutschen qualifiziert. Die größte Überraschung schaffte dabei Daniel Ohletz mit einer deutlichen persönlichen Bestzeit über 50 Meter Freistil in 24,33 Sekunden. Dabei war er in seinem Jahrgang drittbester Schwimmer. Silke Braunwarth mußte sich über 200 Meter Schmetterling beweisen. Ihr gelang dabei das Kunststück in einem Rennen gleich drei persönliche Bestzeiten zu schwimmen. 50 Meter- 31,68, 100 Meter- 1:08,26 und Endzeit 200 Meter- 2:26,80 Minuten. In ihrem Jahrgang wäre dies ebenfalls der dritte Platz gewesen. Die weiteren Resultate:

Sophie Müller, 50 Meter Rücken: 31,52 Sekunden, Ulrike Kramer, 50 Meter Brust: 34,39 Sekunden, Dirk Rönsch, 50 Meter Brust: 29,77 Sekunden. Insgesamt freute sich Trainer Bernd über die gezeigten Leistungen.

Das Veranstaltungs-ABC:

Der Ablauf der Veranstaltung wurde vom DSV von 4 auf 3 Tage verkürzt, da Zwischenläufe nicht mehr durchgeführt werden sollten. Grund waren die Europäischen Meisterschaften, an die die DM anzupassen waren (Anmerkung: dort wurden trotzdem Semifinals geschwommen).

30.000 Blatt Papier waren für die Erstellung des Protokolls im Kopierer nötig. Durch Sponsoren konnten die Kosten hierzu reduziert werden.

Über zu starken Chlorgeruch beschwerte sich ein Betreuerin aus der Bundeshauptstadt. Die Überprüfung durch den Schwimmmeister ergab keine Beanstandungen. Die Dame war wohl durch das neue Berliner Schwimmzentrum zu verwöhnt und nur die berühmte Berliner Luft gewöhnt.

Die Damen des Reinigungspersonals und die Schwimmmeister sorgten dafür, dass das Westbad jederzeit einen sauberen Eindruck hinterließ. Bei diesen Massen an Besuchern und Aktiven war dies gar nicht so selbstverständlich.

Die Mannen um Dieter Schächtele zeichneten sich für den reibungslosen Verlauf und professionellen Bedienung der Elektronik verantwortlich. Nur einmal war ein technisch bedingter Ausfall der Anzeigetafel zu verzeichnen, der jedoch schnell behoben werden konnte.

Die Finalteilnehmer erreichten im entsprechenden Rahmen im Einmarsch mit Musikuntermalung ihre Schwimmbahnen. Zuvor sorgte Margareta Methmann für die korrekte Aufstellung der Aktiven. Für die Musik zeigten sich Florian Gulde und Vadim Smirnov verantwortlich.

Viele Ehren-Gäste konnten wir trotz Einladungsschreiben leider nicht begrüßen. Umso mehr freuten wir uns über den Besuch des Geschäftsführers der FWT, Bernd Dallman, und Polizeipräsident Dr. Haug. Da Oberbürgermeister Dr. Böhme und Bürgermeisterin Gerda Stuchlik sich entschuldigen ließen, war die Stadt Freiburg zumindest am Samstag durch den Gemeindevollzugsdienst beim Anbringen von Zahlkarten an Falschparker beim Westbad präsent.

Insgesamt 75 Shirts für Helfer und 30 Hemden für die Organisation waren im Vorfeld besorgt worden. Schon am ersten Tag waren 69 davon schon an interessierte Unterstützer gegangen. Alle Kartons konnten halt nicht weggeschlossen werden.

Eine seltsame Idee zum störungsfreien Ausschwimmen in der anderen Hälfte des Schwimmbeckens hatte der Spitzenschwimmer Christian Keller, der sich dabei durch die Beleuchtung im Springerbecken geblendet fühlte. Er wollte die dortige Beleuchtung abgedunkelt haben. Diese Lösung wurde von uns nicht akzeptiert, statt dessen wurde ihm empfohlen eine getönte Schwimmbrille zu verwenden oder die Beckenseite zu wechseln.

Drei Kopierer waren über die Wettkampftage im Einsatz.

Im Vorfeld der Meisterschaften waren die Leinen für die 25-Meter-Bahn auf Tauglichkeit überprüft worden. Dabei musste eine neue Wettkampfleine komplett und Ausbesserungsmaterial beschafft werden. Trotzdem riss beim Einschwimmen ein Stahlseil nachdem mehrere Aktive dieses als Ruhekissen nutzten. Es konnte jedoch rechtzeitig wieder repariert werden.

Die Finalteilnehmer wurden zu ihren Startplätzen von "Mini-Mäxle", dem Symbol eines Hotels, begleitet. Dieses schweißtreibende Geschäft übernahmen Mirco Sarcoli und Christopher Heinrich von der Wasserballabteilung.

Die Niederlagen von Sydney der deutschen Aktiven ließen sich auch in Freiburg bei den Offiziellen nicht verbergen. Es fanden hierzu mehrere Krisensitzungen unter Einbeziehung von Vereins- und Bundestrainern statt. Über die Ergebnisse wurde Stillschweigen vereinbart.

Für die Anti-Dopingkontrollen konnte eine geeignete Örtlichkeit gefunden werden. Der Bereich „Sauna“ bot sich an, damit die Urinbecher nach mehr oder weniger langen Wartezeiten gefüllt und die Proben abgegeben werden konnten.

Eine rechte hohe Anzahl von Pressevertretern fand sich während der Wettkampftage ein. Dabei meldeten sich insgesamt 30 Fotografen, Radio- und TV-Vertreter und Redakteure bei unserem Pressebetreuer Martin Sarau an. Der SSVF-Geräteraum in der Schwimmhalle diente dabei als Pressezentrum. Auch wurden täglich durch den Südwestrundfunk Fernsehbilder für die ARD und verschiedene Lokalsender im Bundesgebiet geliefert. Unsere fleißigen Schreiber im Internet sorgten permanent zusätzlich für die aktuelle Eingabe der Ergebnisse.

Die DM-Kurzbahn diente als Qualifikationswettkampf für die 2 Wochen später stattfindenden Europameisterschaften in Spanien. Die Bundestrainer stellten noch während der Veranstaltung die Mannschaft des DSV zusammen. Erfreulicherweise gelang es Petra Dallmann, die für den SV Umkirch startete, sich für diese EM zu qualifizieren. Sie erreichte auch dort hervorragende Ergebnisse.

Kurzfristig besorgte die FWT Regenschirme mit Freiburgmotiv für alle Medaillengewinner als Erinnerungsgeschenk, was bei den Aktiven großen Anklang fand. Leider konnte ein Redakteur der BZ nicht die Bedeutung der Geschenke erkennen und empfand die Übergabe deplatziert, da sich das Wetter von der besten Seite zeigte. Zu meiner Freude war beim Erscheinen des Artikels der Himmel stark bewölkt und es regnete.

Die Siegerehrungen wurden optisch erfrischt durch den Einsatz eines Schwarzmädels in Tracht und mit Bollenhut. Zustande kam dies wiederum durch Herrn Dallmann mit der FWT und deren Möglichkeiten.

Es ist Tradition bei Deutschen Meisterschaften, dass die Kampfrichter mindestens einen gemütlichen Abend erhalten. So fand am Samstag nach Abschnittsende eine Weinprobe mit Vesper beim Weingut Schätzle in Lehen bei ausgesuchten Weinen statt. Auch sonst kümmerte sich Günther Hahlbeck herzlich um seine Schäflein und sorgte mit persönlichem Einsatz dafür, dass sich die Kampfrichter auch außerhalb der Veranstaltung wohl fühlten.

Einige Unkosten fielen an, als die Stadt Freiburg die Technik im Bad erneuerte und noch die neue Anzeigetafel beschaffte. Allerdings war die alte Technik seit Westbadfertigstellung im Bad installiert und nicht mehr auf dem neuesten Stand bzw. nicht mehr funktionstüchtig.

Bis wenige Tage vor Wettkampfbeginn machte sich Werner Vandeck (und nicht nur er) Gedanken über den korrekten Stand der verschiebbaren Beckenteilung, die trotz Fachfirma nicht richtig eingestellt werden konnte. Erst durch Mithilfe der Berufsfeuerwehr mit einem kurzen Ruck unter Einsatz des technischen Gerätes stand die Brücke auf den vorgesehenen Einrichtungspunkten.

Große Unterstützung im Vorfeld und während der Veranstaltung erhielten wir durch den Betriebsleiter Werner Vandeck, der unermüdlich rackerte und schuftete, damit der Wettkampf ordnungsgemäß verlief. Seinem Einsatz mit seinem Team ist es auch zu verdanken, dass die Wettkampfstätte den Teilnehmern in guter Erinnerung bleibt.

Da fällt mir nix dazu ein.

Viele Zuschauer fanden sich zu unserer Freude und Überraschung während der Finals auf der Zuschauertribüne ein. So erlebten insgesamt 566 zahlende Gäste die Entscheidungen, was für einen Schwimmwettkampf eine überaus große Zahl bedeutet, zumal die Aktiven bei Olympia nicht gut geschwommen waren.

Ein herzliches Dankeschön an alle Helfer, die durch ihren Einsatz dazu beigetragen haben, dass dieses Großereignis zu einem Höhepunkt wurde und der SSVF bundesweit einen hervorragenden Eindruck hinterließ.

Marco Troll

Auch im Internet konnten wir uns über gute Besucherzahlen freuen: In der Wettkampfwoche konnten wir insgesamt 28 782 Zugriffen registrieren - ca. 8 000 an jedem der drei Wettkampftage -, was nur dank der Tipparbeit von Bernd Rolker und Tobias Plötze möglich war, die das ganze Ergebnis für das Internet noch einmal abtippten.

Joachim Börner

Link:
Homepage der Kurzbahnmeisterschaften mit Bildergalerie und Ergebnissen




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