Jetzt kann er nicht mehr tauchen

1972 gehörte er zu den Gründungsmitgliedern des Badischen Tauchsportverbandes e.V., 1976 gründete er (mit anderen zusammen) die Tauchabteilung des SSVF.
Bereits im Alter von 16 Jahren baute er seinen ersten Lungenautomaten selbst und zählte seine Tauchgänge ab dem 1000. nicht mehr.

Wir viele es insgesamt geworden sind, weiß der Chronist also nicht, aber dass er drei Monate vor seinem Tod noch die Haie im Roten Meer bestaunt hat, das weiß der Schreiber. Am 21. Februar haben wir unseren Tauchsportkameraden

Bruno Ryrko

zu Grabe getragen. Wir, das waren Paul Börner, Matthias Gremmelspacher, Bernd Rolker und Tomica Schäfer als Sargträger. Ca. 20 Taucher/Tauchsportler des SSVF gaben diesem außergewöhnlichen Menschen und Taucher Bruno die letzte Ehre.

Er war bis zuletzt 2. Vorsitzender des BTSV, langjähriger Landessportwart, initiierte die Übungsleiter- und Trainer C- Ausbildung. Beim ersten ÜL-Lehrgang waren einige von uns sowohl Teilnehmer als auch Referenten (war ein ganz gutes Prinzip).

Schrieb schon im Buch „Ehm – Tauchen noch sicherer“ mit. Ebenso „erzog“ er uns alle, bzw. war Vorbild für sicheres Tauchen.
Er hatte selbst Moniteur1 und 2 1972/1973 gemacht und 1981 den TL3, alle Prüfungen in Glenan.

Die erste „Charge unserer Taucher“ hat bei ihm Bronze und Silber im Süßwasser abgelegt und für Gold nahmen wir ihn und seine Frau Anneliese mit ans Mittelmeer.
Ich erinnere mich noch gut, man musste u. a. 15m tief in Apnoe tauchen, Bruno hockte da unten gemütlich mit Flasche und einer nach dem anderen von uns tauchte ab und reichte ihm die Hand, gab noch kurz ein okay und tauchte wieder auf.

So gibt es viele Erinnerungen, die können jetzt nicht mehr erweitert werden. z.B. die Jugendtauchfahrt nach Hyeres, die gemeinsamen Fahrten zu VDST Trainerweiterbildungen und ganz wichtig, die Fahrt zum Landesausschuss für Leistungssport, bei der wir Prof. Möll und Gremium zuerst mal davon überzeugen mussten, dass Flossenschwimmen und Orientierungstauchen kein Lustgeplatsche oder „Fischle gucken“ ist. Alles zu seiner Zeit, Bruno war schon dafür, dass Sportler auch tauchen, aber eines nach dem anderen.
Orientierungstauchen hat Bruno als technische Sportart natürlich selbst gereizt, er hat auch für ihre Verbreitung gesorgt und ließ dann mit dem „Siegeszug“ der Monoflosse den jungen, schnellen Sportlern den Vortritt.

Für sein „Gesamtwerk“ seines ehrenamtlichen Einsatzes wurde Bruno Ryrko vom Badischen Tauchsportverband geehrt, erhielt 1998 vom VDST die Ehrennadel in Silber und wurde 2005 zum Ehreninstruktor ernannt.

Die Erinnerungen an dich, lieber Bruno, werden lebendig bleiben, du hast Spuren in unseren Taucherherzen hinterlassen.
Sieglind Schächtele

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