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Deutsche Kurzbahn-Meisterschaft in Freiburg soll für Schwimmer Ausgangspunkt für bessere Zukunft sein / Doch es gibt Streit

Der Kampf gegen das schlechte Image

FREIBURG (gg/sid). In den vergangenen Monaten fühlten sich die deutschen Schwimmer im Wasser am wohlsten. Ein angenehmes Körpergefühl durchfloss sie zwar auch im Bassin nicht, weil die Leistungen bei Olympia zu durchwachsen waren. Aber sie konnten sich im nassen Element zumindest dem Spott der Boulevardpresse entziehen. 69 Tage nach dem Ende der Wettbewerbe in Sydney steht nun der Start für die nächste Saison ins Haus. Von heute bis Sonntag wird im Freiburger Westbad die Deutsche Kurzbahn-Meisterschaft ausgetragen.

Vor allem bei den Frauen scheint der Weg für die Nachwuchsgarde frei, da die Mehrzahl der seit Jahren an der Spitze stehenden Asse auf die Titelkämpfe verzichtet oder krankheitsbedingt ausfällt. Franziska van Almsick (Berlin) ist ebenso nicht dabei wie die Hamburgerin Sandra Völker, die eine Bauchfellentzündung zur Absage zwang. Auch Antje Buschschulte (Magdeburg) fehlt. „Die Zeit nach Olympia war für einen geregelten Trainingsaufbau zu kurz“, sagt Winfried Leopold, der amtierende DSV-Teamchef. „Dadurch haben unsere jungen Kräfte eine Chance, sich für die Kurzbahn-EM in zwei Wochen in Valencia zu qualifizieren“, so Frauen-Bundestrainer Achim Jedamsky (Vallendar). Der Coach sagt dies ganz bewusst. Denn wieder einmal liegt er im Clinch mit Sandra Völker. Die Sprintspezialistin kündigte brieflich einen Boykott der Kurzbahn-EM an, falls Jedamsky Völkers Heimtrainer Dirk Lange „von vornherein die Nominierung als Assistenztrainer versagt“. Die Schwimmerin: „Dann kommt ein Start für mich nicht in Frage.“ Völker, die jahrelang unter der Vorstellung litt, dass eine breite Öffentlichkeit Frauen-Schwimmsport in Deutschland fast ausschließlich über den Namen Franziska van Almsick definierte, war von Jedamsky trotz ihres krankheitsbedingten Fehlens bei der DM ein Start in Valencia in Aussicht gestellt worden. Ausgangspunkt des Streits ist der Vorwurf von Bundestrainer Jedamsky, Lange hätte in der Vorbereitung auf Olympia Fehler gemacht und nicht ausreichend mit den Bundestrainern kooperiert.

Ob mit oder ohne Völker bei der EM in Valencia: Der DSV will aus finanziellen Gründen nur eine kleine Mannschaft von maximal jeweils neun Männern und Frauen entsenden. In Freiburg (Vorkämpfe von Freitag bis Sonntag um 9 Uhr; Finals am Freitag und Samstag von 16.30 Uhr an, am Sonntag von 16 Uhr an) , sind aus dem 35-köpfigen Olympiateam 16 Aktive am Start. Insgesamt haben 133 Vereine 1154 Meldungen abgegeben. Der SSV Freiburg hat 30 Helfer und Helferinnen mobilisiert, um erstmals nach 1990 wieder ein nationales Großereignis auszurichten. Vor zehn Jahren fand die deutsche Jahrgangsmeisterschaft für den Nachwuchs statt. Bereits 21 Jahre ist es her, dass die Deutsche Kurzbahn-Meisterschaft der Aktiven im Westbad ausgetragen wurde. 1977 war die Halle bei einem Schwimm-Länderkampf zwischen Deutschland und Schweden eingeweiht worden.

Erfolgreichste Teilnehmerin könnte Annika Mehlhorn (Baunatal) werden. Die fünffache Junioren-Europameisterin der Jahre 1998 und 1999 überraschte beim Weltcup in Kanada mit 59,47 Sekunden über 100 Meter Schmetterling, nur 13 Hundertstelsekunden über dem deutschen Rekord. Außer über diese Strecke greift die 17 Jahre alte Schülerin über die drei Lagenstrecken (100, 200 und 400 Meter) sowie 200 Meter Schmetterling nach Titeln.

Bei den Männern sind es eher die „Oldies“, die in Freiburg für Furore sorgen wollen. Einer davon ist Christian Keller (Essen). Der 28 Jahre alte Athlet peilt vier Titel an.

aus der Badischen-Zeiutung vom 1. Dezember 2000

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